Da Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltsstatus keinen Zugang zur öffentlichen Gesundheitsfürsorge haben, und meistens nicht in der Lage sind, eine Behandlung privat zu bezahlen, steht die medizinische Versorgung im Vordergrund der Arbeit von Café 104. So ist die unbürokratische, anonyme Vermittlung medizinischer Hilfe beim benötigten Spezialisten eine unserer wichtigen Aufgaben.
Hinzu kommt die psychosoziale Beratung, die Illegalisierte in ihrer Lebensbewältigung und im Versuch der Rückkehr in ein „legales“ Leben unterstützt. Bei ausdrücklichem Wunsch kann auch Hilfe geleistet werden, in das Heimatland zurückzukehren. Bei Bedarf vermitteln wir Hilfsangebote von anderen nichtstaatlichen Einrichtungen.
Gegründet wurde das Café 104 von politisch engagierten Menschen 1998, als Gruppe des Bayerischen Flüchtlingsrates, um die gesundheitliche Grundversorgung und die rechtliche Situation der Menschen ohne regulären Aufenthalt zu verbessern. Seit September 2006 kooperiert das Café 104 mit Ärzte der Welt, die Menschen ohne gültigen Versicherungsschutz medizinische Hilfe anbieten. Während der gemeinsamen Sprechstunden steht nun immer ein Arzt oder eine Ärztin zur Verfügung, im Bedarfsfall kann an Fachärzte überwiesen werden.
Café 104 wurde mit dem Förderpreis Münchner Lichtblicke“ für seinen engagierten Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt und für ein friedliches Zusammenleben von Ausländern und Deutschen in München“ ausgezeichnet, der von der Landeshauptstadt München, dem Ausländerbeirat und dem Verein „Lichterkette e.V. vergeben wird.
Alle Beteiligten von Café 104 arbeiten kostenlos, ehrenamtlich, anonym und unabhängig von Behörden.